"Wir sind doch alle auf der Suche nach dem besonderen, dem einzigartigen Schluck", philosophiert Nils Lackner, während er in der rechten Hand langsam sein Glas schwenkt, gefüllt mit dem Riesling eines deutschen Jungwinzers. Fast schon meditativ wirkend dreht sich der goldgelbe Wein gleichmäßig gegen den Uhrzeigersinn. Er hat sich bewusst gegen Dekantieren entschieden, da der Wein sich so in kleineren Schritten öffnet: „Jede Nuance des sich entwickelnden Weines zu schmecken, das ist an sich doch schon ein besonderes Erlebnis."
Aromen und Geschmacksentwicklung sind im Arbeitsalltag von Lackner ein essenzieller Bestandteil. Der Sommelier hat sich zusammen mit seinem Geschäftspartner einen Traum erfüllt und mit dem „Concept Riesling“ eine Weinbar in Düsseldorf mit angeschlossenem Weinhandel eröffnet.
Neue Winzertalente früh zu entdecken und aufzubauen gehört zum Geschäftsmodell. Dazu muss Lackner sich auf seinen Geruchs- und Geschmackssinn verlassen können. "Ein gutes Glas hilft auch die feinsten Noten zu erkennen. Wir trinken oft auf Potenzial, müssen also beurteilen, wie der Wein in ein oder zwei Jahren schmecken wird", so Lackner. "Es kommt immer wieder mal vor, dass wir den gesamten Jahrgang eines Weines aufkaufen. Da können wir uns keine Fehler erlauben."
"Ein gutes Glas hilft auch die feinsten Noten zu erkennen. Wir trinken oft auf Potenzial, müssen also beurteilen, wie der Wein in ein oder zwei Jahren schmecken wird."
Mit punkig verstrubbelten Haaren und in Lederjacke, T-Shirt und Sneakers gekleidet würde man Lackner vielleicht nicht direkt in der klassische Weinwelt vermuten. Doch der Schein trügt, der auf Sylt lebende Weinexperte gehört zu den meist gebuchten deutschen Weindozenten. Dabei ist er bekannt für seine progressiv zeitgemäße Art, mit der Thematik Wein umzugehen. Immer wieder riecht er an dem Glas, bevor er überhaupt zum Schluck ansetzt. "Das Bouquet ist wichtig, sagt sehr viel über einen Wein aus. Es ist wie beim ersten Date, man will sich doch erst beschnuppern, bevor man ‚all in‘ geht. Der Wein stellt sich uns durch sein Bouquet vor, sagt ‚Hallo‘. Wenn ein Glas diesen Prozess unterstützt, umso besser."
"Der Wein stellt sich durch sein Bouquet vor, sagt ‚Hallo‘. Wenn ein Glas diesen Prozess unterstützt, umso besser."
Das erste, was Lackner an den JOSEPHINE-Gläsern aufgefallen ist, sei der besondere Schwung des Kelches gewesen. Irgendwie habe dieser ungewöhnliche Knick ihn fasziniert und neugierig gemacht. Die Zartheit und Eleganz ihn berührt. "Das Josephinenglas No 2 Universal passt besonders gut zu den Weinen, die ich liebe. Mineralischen Riesling, trockenen Champagner und feine Chardonnays stellt es pur und sehr klar dar. Die kühlen Nuancen, die Feinheiten des Bodens werden sehr gradlinig wiedergegeben. Aber es wird nichts geschönt. Die Josephine ist brachial ehrlich. Wenn der Wein schrott ist, wird sie dir das auch zeigen."
"Die JOSEPHINE ist brachial ehrlich. Wenn der Wein schrott ist, wird sie dir das auch zeigen."
Jetzt endlich nimmt er einen Schluck von seinem Riesling. "Siehst du, eine sehr puristische Darstellung der steinigen Kühle und der leichten Kräuterigkeit. Das liegt daran, wie der Wein aus dem Glas fließt - da geht kein Aroma verloren." Lackner widmet sich wieder seinem Wein und es ist klar, dass er dort auch mit seiner Aufmerksamkeit bleiben möchte.